Auf die Feinheiten kommt es an: wie Gräser den Garten aufwerten

Der pfiffige Gärtner hört das Gras wachsen, wenn es darum geht, sein grünes Hoheitsgebiet optimal zu gestalten. Diese Fähigkeit bringt ihn auch richtig weiter. Denn Gras ist ein Element, das man nicht unterschätzen sollte. Sei es zwischen Beeten, am Teich oder sogar als Solitär – Gräser sind wunderbare Pflanzen, um Pointen zu setzen oder vorhandene Arrangements kreativ zu ergänzen

Ob gross oder klein, ob dünne Halme oder dickere, Gräser stellen immer eine filigrane Erscheinung dar. Sie bringen Schwung und Eleganz mit. Wenn die schlanken Gestalten sich im Wind wiegen, ohne umzuknicken, entsteht sofort ein Bild voller Harmonie und Ästhetik. Ein vermeintlich unansehnlicher Hang wird, mit Gräsern bepflanzt, zu einem attraktiven Gebiet. Eine Insel im Garten, nur mit Gräsern bestückt, ist ein Blickfang erster Güte. Wenn dazu noch eine Lichtquelle und eine kunstvolle Figur kombiniert werden, ist ein stilvoller Gartenraum schon geschaffen. Auch in Beeten machen sich kleine Unterbrechungen mit passenden Gräsern prima. Sogar im stilvollen Kübel, der einen Akzent auf der Terrasse setzt, machen hoch wachsende Ziergräser mit effektvoller Farbstruktur und unverwechselbaren Ähren oder Rispen eine gute Figur. Und ein Teichufer ohne eine Beigabe wie beispielsweise das Sumpfgras ist kaum vorstellbar.

Im Bauern- und Cottage-Garten sind Wollgräser ein Traum. Ihre Fruchtstände sehen aus wie Tupfer aus Watte und ergänzen wunderbar Gemüse-, Kräuter- oder Salatbeete. Anfassen macht Spass! Auch der Schwingel ist ideal für den Gartenbereich, in dem man ernten kann. Wegen seiner grossen Anpassungsfähigkeit ergänzt er jedes Beet, wobei er die Atmosphäre von freundlicher Bodenständigkeit unterstützt.

Auch kleinbleibende Gräser machen einen guten Job. Im Steingarten imponiert das Silbergras mit seinen herrlichen silbergrauen Rispenblüten. Im Zusammenspiel mit blau-grünen Gräsern wie dem Schillergras ist es die reine Augenweide zwischen den Steinen! Wer ein Faible für den interessanten Steppengarten hat, freut sich über das robuste Liebesgras, das er im Zusammenwirken mit dem grossflächigen Pampasgras gut nutzen kann. In die pralle Sonne gehört das rustikale Blaugras, und zwar am besten neben eine Silberdistel. So vereinbart sich schlichte Ästhetik mit effektvoller Gestaltungskraft.

Kandidaten für Schönheitspreise gibt es auch bei Gräsern. Neben vielen exotischen Chinaschilf-Varianten ist da das wundervolle Alang-Alang-Gras mit seiner faszinierenden Ausstrahlung. Es ist wirklich überall richtig, vom Vorgarten bis zur Veranda-Dekoration. Doch die anmutige Erscheinung, die sich im Herbst rot verfärbt, ist es wert, als Solitär zu glänzen. Herrlich auch das Japanische Berggras, das mit reizvollen Farben nicht geizt. Es entwickelt sich in Kaskadenform und kann mit diesem Bild sogar einen Wasserfall imitieren. Der himmlische Beitrag aus dem fernen Osten ist wie gemacht für die japanische Ecke. Eine kleine Drachen- oder Buddha-Figur dazu, und die Mini-Oase fürs Seelenbaumeln ist schon verwirklicht.

Wer auch bei Gräsern nicht auf gutes Aroma verzichten will, der greift zum Zitronengras. Es riecht, wie es heisst. Die ätherischen Öle regen die Sinne an, ob in der Kräuterspirale oder zwischen den Polstern des Steingartens. Es ist unkompliziert und robust. Wenn der engagierte Gärtner konzentriert lauscht, hört er es vielleicht sogar wachsen …

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